Die Entwicklung der Innenstadt liegt ganz offensichtlich vielen Dülmenern am Herzen. Die Beteiligung am 2. Forum der CDU zum Wirtschaftsstandort Dülmen Donnerstagabend im Merfelder Hof war sehr gut: Rund 100 Interessierten, darunter viele Einzelhändler und Handwerker, waren gekommen, um sich über konkrete Vorhaben in der Innenstadt, aber auch generell über Stadtentwicklung zu informieren.
CDU Wirtschaftsforum mit Elke Frauns, Hermann Grote, Jan Dirk Püttmann, Willi Wessels, Hajo Eschen und Clemens A. Leushacke Die Redner scheuten nicht davor zurück, klare Worte zu finden. So warb Bürgermeister Jan Dirk Püttmann dafür, Schwerpunkte in der Innenstadtgestaltung und -vermarktung zu setzen. Freilich gehöre „ein bisschen Mut dazu, sich von anderen Städten zu unterscheiden“, appellierte er an die Veränderungsbereitschaft der Bürger. Architekt Hajo Eschen beschrieb die Arbeit der Zukunftsinitiative Dülmen (ZID) und plädierte dafür, Wohnraum in Dülmen-Mitte zu schaffen. „Wenn man Leute nach Dülmen holen will“, so Eschen, böte sich neues Wohnen in der Innenstadt an.
Baudezernent Clemens A. Leushacke formulierte einige „provokante Thesen“. So machte er deutlich, dass bei der Innenstadtentwicklung Einzel- und Gemeinschaftsinteressen miteinander verquickt sind: Von einem breiten Warenangebot in der Stadt, das Käufer anziehe, profitierten schließlich alle („Mitbewerber sind auch attraktiv für die Innenstadt.“)
Die Bemühungen von Gewerbetreibenden und Immobilienbesitzern, den Standort Münsterstraße aufzuwerten, beschrieb sehr engagiert Hermann Grote. „Wir haben keine Zeit zu verlieren, es muss gehandelt werden“, brachte er die Entschlossenheit der Betroffenen zum Ausdruck das Ihrige zu tun, um die Entwicklung (hohe Leerstände) zu stoppen. Geplant ist, eine Immobilienstandort-Gemeinschaft (ISG) ins Leben zu rufen. Dabei erhält der Aktivkreis professionelle Hilfe vom Beratungsbüro frauns aus Münster.
Elke Frauns machte in einem sehr dynamischen Vortrag deutlich, dass mit der ISG ein Maßnahmenplan für drei bis fünf Jahre entwickelt werden soll. Großes Engagement der Mitglieder, auch finanzieller Art, sei notwendig. Letztlich, so verdeutlichte sie, seien auch die Kunden gefragt, die durch ihr Einkaufsverhalten Entwicklungen mit bestimmten. Alle, sagte sie, wünschen sich kleine Läden zum Stöbern. „Aber das sind keine Museen“, verdeutlichte sind, wie wichtig es ist, auch in diesen Läden einzukaufen.
Willi Wessels, Vorsitzender der CDU Dülmen-Mitte, der durch die Veranstaltung führte, konnte nach über drei Stunden eine interessante Veranstaltung beenden.