Groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung der CDU zum Thema Regionalplan am Donnerstagabend. Willi Wessels, Markus Brambrink und Ludwig Hetrodt konnten neben zahlreichen Besuchern - vorzugsweise aus dem landwirtschaftlichen Bereich - mehrere Experten begrüßen, die über inhaltliche Schwerpunkte des Regionalplans referierten.
Unter der Moderation von Ludwig Hetrodt (r., stehend) diskutierten die Zuhörer mit den Experten auf dem Podium. Dülmens Stadtbaurat Clemens A. Leushacke ging vor allem auf die Flächen ein, die der Regionalplan künftig für Wohnsiedlungen sowie Gewerbe vorsieht. Ziel sei es, Gewerbe- und Industrieansiedlungen zu konzentrieren, so in Dülmen-Mitte im Gewerbepark Dernekamp und im Gewerbegebiet Dülmen-Nord an der Autobahn. Letzt genanntes Gewerbegebiet ist in Entwicklung, die ersten Gespräche mit Eigentümern, so Leushacke, laufen.
Der Regionalrat, der den Regionalplan beschließt, habe sich in seinen Beratungen bislang auf die Gewerbe- und Siedlungsflächen konzentriert, berichtete Engelbert Rauen, Vorsitzender des Regionalrates. Hier habe man mit den Städten „ein hohes Maß an Übereinstimmung gefunden“.
Nun stehen weitere Schwerpunkte wie alternative und Windenergie, aber auch die Bereiche zum Schutz der Natur im Mittelpunkt. Marianne Lammers von der Landwirtschaftskammer verdeutlichte hier den Konflikt zwischen landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie Natur- und Landschaftsschutzflächen. Fläche für den Naturschutz werde von der Landwirtschaft genommen, sagte sie und riet den Landwirten, ihre Bedenken bei der Bezirksregierung bis Ende Juli schriftlich einzureichen.
Die Bürger hätten zwar keinen direkten Einfluss bei Aufstellen des Regionalplans, aber sie könnten ihre Bedenken in den Abwägungsprozess hineingeben, skizzierte sie das Beteiligungsverfahren. Kritisch äußerte sich auch Dr. Johannes-Gerhard Foppe vom Kreis Coesfeld über eine Ausweitung der Flächen zum Schutz der Natur. Er plädierte dafür, die Natur- und Landschaftsschutzgebiete in den bestehenden Grenzen zu erhalten.
Der Regionalplan wird demnächst auch die Dülmener Kommunalpolitik beschäftigen. Stadtbaurat Leushacke sagte, dass die Verwaltung vorschlage, Teile der ehemaligen St.-Barbara-Kaserne, die schwer zu vermarkten seien, nicht in die Flächennutzung zu geben, sondern als Ausgleichsfläche vorzuhalten. Das Gelände der Britischen Streitkräfte werde frühestens 2020 frei und spiele für den jetzigen Regionalplan keine Rolle.