„Die Wähler unterscheiden zwischen Stadt und Land“

CDU-Fraktionsvorsitzender Willi Wessels zu den Konsequenzen der Landtagswahl für Dülmen

Willi Wessels, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung, hat keine einfache Antwort auf die Frage parat, warum seine Partei bei der Landtagswahl so schlecht abgeschnitten hat.

Was ihn jedoch ermutigt: Die Dülmener hätten gezeigt, dass sie durchaus differenziert abstimmen. „Unser Kandidat, Werner Jostmeier, hat ja in Dülmen deutlich besser abgeschnitten als unsere Partei“, erklärt Wessels. Die Wähler wüssten durchaus zwischen Stadt und Land zu unterscheiden. Trotzdem gäbe es nach diesem Wahlergebnis keinen Grund sich auszuruhen: „Wir müssen zusehen, dass dieser negative Landestrend jetzt nicht herüberschwappt. Und deshalb immer wieder deutlich machen, dass die CDU als treibende Kraft in Dülmen hinter den wichtigsten positiven Entwicklungen steht.“
Willi Wessels.Willi Wessels.
Dazu gehört aus seiner Sicht die Innenstadtentwicklung, aber auch, dass in Dülmen nicht reflexartig im kulturellen oder sozialen Bereich die Schere angesetzt werde. „Die Entscheidung bei den Kindergartenbeiträgen ist uns nicht leicht gefallen. Aber wir müssen einen guten Ausbau der Kindertagesstätten hinbekommen, der finanzierbar bleibt.“ Dass Dülmen wirtschaftlich gut dastehe, sei ein großes Verdienst der örtlichen CDU.

Eine Lehre, die er aus der Wahlniederlage gezogen habe, sei, dass Haushaltskonsolidierung allein beim Wähler nicht ankomme. „Nur Sparen überzeugt die Menschen nicht. Wir müssen die Entwicklung in Dülmen trotz schwieriger Haushaltslage voranbringen.“

Den Haushalt der Bürgermeisterin offensiv anzugreifen macht aus seiner Sicht wenig Sinn: „Die CDU wird auch in Zukunft Bündnispartner für die größten Herausforderungen gewinnen, um die gemeinsamen Aufgaben dann mit möglichst breiten Schultern stemmen zu können.“

Die Art und Weise, wie der NRW-Spitzenkandidat Norbert Röttgen nach dem Wahlkampf auch als Umweltminister von der Bundeskanzlerin entlassen wurde, kritisiert Wessels: „Ich persönlich bin der Auffassung, dass dieser Stil nicht mit den Grundsätzen unserer Partei vereinbar ist. Auch wenn vieles im Wahlkampf ganz bestimmt nicht optimal gelaufen ist, sollten wir parteiintern so nicht miteinander umgehen.“