Ministerpräsident und Familienmensch
Sie hat zu Hause die Hosen an, auch wenn er da ist; mit der Familie frühstücken, dafür stehen beide früh auf: Am Freitagabend erfuhren die über 300 Gäste in Dülmen, wie Angelika und Jürgen Rüttgers privat sind. Die anwesenden Gäste konnten über Kärtchen, die im Publikum ausgeteilt wurden, ihre Frage an Angelika und Jürgen Rüttgers stellen, und sie nutzten die Gelegenheit. So konnten sie erfahren, dass Angelika und Jürgen Rüttgers, die am Samstag seit 28 Jahren verheiratet sind, ganz normale Leute geblieben sind. Bevor er 1994 sein Ministeramt angetreten habe, so Rüttgers, habe er mit seiner Frau vereinbart, „wir ändern zuhause nichts“. Das sehe er gerade im Rückblick sehr positiv, denn so habe er die Erdung behalten.
Familie im Mittelpunkt
Damit die drei Söhne den Vater sehen, steht bei Rüttgers' in Pulheim die ganze Familie früh auf und versammelt sich um 6:15 Uhr am Frühstückstisch. Rituale seien wichtig, so Angelika Rüttgers. Jürgen Rüttgers: „Das mache ich, egal wann ich abends nach Hause komme“. Und er erzählt, dass er einmal eine Pressekonferenz verlassen hat, weil einer seiner Jungs sich den Arm gebrochen hatte und den Papa sehen wollte. Sie bleibt abends möglichst lange auf, um ihm zu erzählen, was bei den Kindern z.B. in der Schule so läuft. Angelika Rüttgers: „Es ist wichtig, die Kinder zu begleiten. Und es ist auch wichtig, dass die Kinder wissen, dass wir für sie da sind.“ Auf die Frage, wie sich ihr Mann seit der Wahl zum Ministerpräsidenten verändert habe, antwortete Angelika Rüttgers: „Wir sind fünf Jahre älter geworden. Aber ich liebe ihn noch genauso wie vor fünf Jahren!“
Werte in der ErziehungAuf die Frage, welche Werte sie ihren Kindern mitgebe, sagte Frau Rüttgers, Vertrauen sei besonders wichtig, weil es auch für die Kinder ein wichtiges Fundament sei, um Entscheidungen treffen zu können. "Zum Vertrauen gehört aber auch Zuverlässigkeit", ergänzte er. Fleiß und Ehrgeiz seien weitere Werte, die Angelika Rüttgers ihren Kindern beibringt. Gerade in Wahlkampfzeiten, wenn er viele Veranstaltungen pro Tag absolviere, sei Disziplin eine wichtige Eigenschaft, ergänzte Jürgen Rüttgers. Dabei lege er großen Wert auf die Zeit für persönliche Gespräche: „Das brauche ich, um zu wissen, was die Leute denken und brauchen.“
Werte in der PolitikAngesprochen auf die Werte, die für die Politik von Bedeutung seien, sagte Jürgen Rüttgers, man könne auf diesem Feld keine Abstriche machen. Aber man dürfe über den Begriff der Werte nicht nur reden, sondern man könne Werte am Besten vermitteln, indem man sie lebe. Mit dem Ladenschlussgesetz beschrieb Jürgen Rüttgers ein politisches Beispiel. Geschäfte sollten an Sonntagen nicht öffnen; und das habe nicht nur religiöse Gründe. Er selber habe es im elterlichen Elektroladen erlebt, dass die Mutter oft froh war, wenn sie um halb sieben den Laden schließen konnte und Feierabend hatte.
Kleine FluchtenUm den Stress auszuhalten, habe er sich einige Rituale angewöhnt, wie zum Beispiel, dass er die zehn Etagen in sein Büro im Stadttor immer zu Fuß hochlaufe: „Das hilft fürs Herz, das hilft für die Beine, und es macht wach.“ Bewegung tue gut, gerade an Tagen, an denen er viel im Auto sitze. Wenn er die Fahrt dazu nutzen könne, einfach mal die Augen zuzumachen und zu entspannen, „dann sind das regelrechte Glücksmomente.“
„Nudeln machen glücklich“Was bei Rüttgers’ auf den Tisch kommt, muss schnell gehen. Sehr gerne esse er auch mal „Bratkartoffeln mit ’nem Ei drüber“, und sie kocht ihm am liebsten Nudeln, „weil er sich das immer wünscht. Und außerdem machen Nudeln glücklich!“
Kinder auch im Mittelpunkt der PolitikNicht nur die eigenen Kinder sind Angelika und Jürgen Rüttgers wichtig. Auch bei seiner Politik stehen Kinder im Mittelpunkt, denn „eine Gesellschaft, die sich nicht um ihre Kinder kümmert, verliert ihre Zukunft.“ Er war erschüttert, als er erfuhr, dass bis zu 40 Prozent der Schüler morgens ohne Frühstück in die Schule kommen. Daraus entstand das Projekt „Kein Kind ohne Mahlzeit“, das mit der Unterstützung von Ehrenamtlern und Kommunen schon 85.000 Kinder mit einem Frühstück in der Schule versorgt. Angelika Rüttgers schmiert dafür immer montags in der Schule eines Sohnes Brötchen. Und sagt, „es ist bei den Menschen angekommen, dass er das initiiert hat.“
Wünsche für den 9. Mai
Die letzte Frage an die Eheleute Rüttgers bezog sich auf den Wahltag. Angelika Rüttgers sagte, sie wünsche ihrem Mann, dass er die auch körperlich anstrengende "Heiße Wahlkampfzeit" gut überstehe. Im Moment dreht sich auch in der Familie alles um den Wahlkampf. Angelika Rüttgers: „Aber wir gewinnen ja. Dafür müssen wir was tun – und deshalb bleibt jetzt vieles liegen.“ Jürgen Rüttgers wünscht sich, dass seine Frau immer gut gelaunt bleibt und somit dazu beiträgt, dass „zuhause immer der Raum bleibt, an dem man auftankt, damit man so einen Wahlkampf durchhält“.
Die nächsten Termine von "Zusammenhalt im Kleinen wie im Großen – Ein Abend mit Angelika und Jürgen Rüttgers":Sie sind herzlich eingeladen.
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