Gute Bildung für alle Kinder, das ist ein wichtiges Anliegen von Politik. „Wer persönliche Bestätigung erfährt, wächst daran – und wird sein Leben eher meistern“, betont der Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann. „Leistung macht Schule“, kurz „LemaS“, greift solche Ansätze auf. Als einzige Schule im Kreis Coesfeld ist das Dülmener Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium bei dem gemeinsamen Programm von Bund und Ländern mit dabei. Vor über einem Jahr war der Start, über die ersten Erfahrungen sprach der CDU-Politiker jetzt mit Schulleiterin Ursula Ellenbracht und den Projektkoordinatoren.
Dass sich das Annette-Gymnasium zu einer „Hochbegabtenschule“ wandeln könne, solche Vorbehalte habe es zu Beginn durchaus gegeben, räumt Ursula Ellenbracht ein. LemaS ist aber viel breiter ausgerichtet: „In jedem Kind steckt Potenzial, stecken unterschiedliche Begabungen“, unterstreicht sie. „Die Frage ist, wie wir Begabung entdecken und entfalten“, erklärt LemaS-Koordinatorin Sandra Müller. Dieser Frage geht die Schule gemeinsam mit dem Institut für Didaktik der Mathematik an der Uni Münster und dem Fachbereich Erziehungswissenschaften der Uni Paderborn nach.
Ein Feld ist der Mathematikunterricht. „Wir müssen uns sensibilisieren für verschiedene Lerntypen“, erläutert Mit-Koordinator Ulrich Staarmann. Manche Schülerinnen und Schüler säßen scheinbar tatenlos vor einer Aufgabe, lösen sie tatsächlich aber im Kopf. Für sie gelte es, offenere Aufgaben zu finden. Spaß an der Mathematik fördern auch Lerneinheiten außerhalb der Schule. Dazu gehörte das Treffen mit dem Weltmeister des Kopfrechnens.
Zu den Herausforderungen zählt die Frage, wie sich der Wunsch nach individualisiertem Unterricht mit Klausuren und dem standardisierten Zentral-Abi unter einen Hut bringen lässt. Und auch die notwendige Ausstattung für individuelles Lernen braucht es. Hier setzt das Annette-Gymnasium ebenfalls auf den Bund: „Dülmen beantragt dafür jetzt Mittel aus dem Digitalpakt Schule“, berichtet Ursula Ellenbracht.